„Til hamingju – Herzlichen Glückwunsch, Island!“ So haben sich heute alle Isländer auf der Straße begrüßt. Die Isländer feiern am 17. Juni ihre Unabhängigkeit. Nachdem sich die Isländer in einer Volksabstimmung im Mai 1944 für die Unabhängigkeit ausgesprochen hatten, verkündete der Parlamentssprecher am 17. Juni 1944 in Þingvellir vor Tausenden von Menschen die Republik. Seitdem ist der 17. Juni Nationalfeiertag – an dem die Isländer Flagge zeigen. Ganz Reykjavík sieht blau-rot-weiß. Die Altstadt gleicht einem Jahrmarkt: Popcorn und Zuckerwatte stehen hoch im Kurs. Fast jedes Kind hält einen bunten Luftballon in der Hand. Die Altstadt ist für Autos gesperrt, nur für die Nationalparade und einen Zug amerikanischer Oldtimern ist der Laugavegur frei. Sehen und gesehen werden, heißt das Motto. Vor allem die Isländerinnen haben sich in Schale geworfen, einige tragen die Nationaltracht. Vor dem Rathaus wird der stärkste Mann gesucht. Am Ingólfstorg spielt ein Orchester. In der Nachbarschaft wummern tiefe Bässe: Im kleinen Plattenladen Havarí treten lokale Indie-Bands auf. Ich habe mich ein paar Stunden ins Getümmel gestürzt: Flagge zeigen.