Die isländische Literaturszene ist ausgesprochen vielfältig, dennoch sind die meisten in ihrem Heimatland schon anerkannten Lyriker in Deutschland gänzlich unbekannt. In der Lettrétage in Kreuzberg stellen am Mittwoch, 4. April, Jungpoeten aus Island ihre Lyrik vor. Juhu, noch mehr Island in Berlin! Die Lyriker Kári Páll Óskarsson, Haukur Már Helgason und Bergþóra Snæbjörnsdóttir lesen aus ihren bisher veröffentlichten Gedichtbänden, zum anderen wird jedoch auch ein Blick auf vorliegende Übersetzungen gewährt. Die Schauspielerin Karen Sünder liest die deutsche Übersetzung.
Also morgen vorbeischauen und lauschen: Mittwoch, 4. April 2012, 19.30 Uhr, Lettrétage, Methfesselstraße 23-25. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt vier Euro.


Die Jungen Lyriker aus Island:
Kári Páll Óskarsson (* 1981) studierte Englisch und Französisch an der Universität Island. Er arbeitet heute als Übersetzer für das isländische Außenministerium. Er veröffentlichte Gedichte, Gedichtübersetzungen, Artikel und Rezensionen in zahlreichen Zeitschriften. Es erschienen bisher zwei Gedichtbände: Oubliette (2007) und Með villidýrum (2008).

Haukur Már Helgason (* 1978) gründete gemeinsam mit Eiríkur Örn Norðdahl das Dichterkollektiv Nýhil und publizierte auch unter diesem Label. Sein erster Roman Svavar Pétur & 20. öldin (Svavar Pétur & das 20. Jahrhundert) erschien im Jahr 2006. 2009 veröffentlichte er seinen letzten Gedichtband Rigningin gerir ykkur frjáls (Regen macht Euch frei). Helgason ist heute vor allem Filmemacher und präsentierte erst kürzlich seine gesellschaftskritische Doku „Ge9en“ in Berlin. Er lebt zurzeit in Berlin, wo er Philosophie studiert und mit Literatur und Film experimentiert.

Bergþóra Snæbjörnsdóttir (* 1985) studierte Psychologie und Kreatives Schreiben an der Universität Island. Sie nahm in ihrem Heimatland bereits an zahlreichen Lesungen und Kunstfestivals teil und war Gründungsmitglied von Utúr, einer neuen Plattform für Autoren und Künstler. Im Herbst 2011 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband Daloon dagar (Daloon Tage). Derzeit lebt sie in Berlin, wo sie zusammen mit anderen Künstlern aus Berlin und Reykjavik an einem Performance-Projekt arbeitet.

Karen Sünder studierte nach einer klassischen Ballettausbildung bei der Royal Academy of Dance Schauspiel in Paris und Berlin und absolvierte darüberhinaus ein Studium der Theaterwissenschaft und Komparatistik. Neben diversen freien Theaterprojekten führten sie Gastengagements unter anderem an die Städtischen Bühnen Münster, das Théâtre de l´Europe in Paris, die Bayreuther Festspiele und das Berliner Hebbel am Ufer. Seit 1999 lebt sie als freie Schauspielerin und Sprecherin in Berlin. Karen Sünder ist ausgebildete Studiosprecherin und nicht nur bei regelmäßigen Livelesungen zu hören, sondern auch in diversen Hörbuchproduktionen, sowie im Voiceover- und Synchronbereich.