Jeder, der schon einmal mit dem Flugzeug nach Island gekommen und am internationalen Flughafen Keflavík gelandet ist, kennt ihn: den Regenbogen. Farbenfroh empfängt die 24 Meter hohe Skulptur der isländischen Künstlerin Rúrí die Inselbesucher auf dem Platz vor dem Flughafengebäude. „Ich mag es, mir den Regenbogen als unvollendete Konstruktion vorzustellen, und dass vielleicht eines Tages – nach einigen hundert oder tausend Jahren oder so – jemand entscheidet, die Arbeit weiterzuführen. Der Bau würde höher und höher in den Himmel reichen, um dann wieder abzunehmen… bis er endlich ein kompletter Regenbogen werden würde“, erklärt Rúrí. Here go to English version
Der Regenbogen ist ein wiederkehrendes Motiv in den Installationen und Performances von Rúrí. Er ziert auch das Cover des Buches, dass der Hatje Cantz Verlag neu zum Werk der isländischen Künstlerin herausgegeben hat. In den Nordischen Botschaften in Berlin haben die 1951 geborene Künstlerin und Herausgeber Christian Schoen dieses Buch sowie das Buch „Icelandic Art Today“, ebenfalls von Hatje Cantz, kürzlich vorgestellt.
Rúrí wirkt zurückhaltend, fast ein bisschen verlegen aufgrund der großen Aufmerksamkeit, die ihr und ihrer Kunst an diesem Abend zuteil wird. Dabei weiß die Frau genau, was sie will und was sie macht. Seit Jahrzehnten ist sie künstlerisch aktiv – und erregt Aufsehen mit ihrer Kunst. Berühmt ist in Island ihre Performance „Golden Car“ aus dem Jahr 1974, bei dem Rúrí einen in Gold angesprühten Mercedes auf dem Platz Lækjartorg öffentlich zerstört hat.
„Rúrís Kunst kann nicht klassifiziert und etikettiert werden, sie erscheint in den verschiedensten Formen: mal cool im Design, dann unvorstellbar poetischen, und sie bringt den Betrachter abwechselnd in die Rolle eines herkömmlichen Zuschauers oder eines aktiven Teilnehmers“, heißt es auf ihrer Internetseite Rúrí.
Einen Überblick über das umfangreiche und beeindruckende Werk von Rúrí gibt nicht nur das Buch „Rúrí“ von Hatje Cantz, sondern auch die Ausstellung „Rúrí – Retrospective“, die in Kürze in Reykjavík gezeigt wird. Zu sehen sind die Werke von 3. März bis 6. Mai in der Nationalgallerie Island.
English version
Rúrí: Retrospective of an Icelandic artist
Anyone who has ever arrived by plane to Iceland and the Keflavík International Airport has seen it: the rainbow. Colourful receives the 24-meter high sculpture of the Icelandic artist Rúrí the visitors. „I like to think of the Rainbow as an unfinished construction, and imagine that maybe one day – after some one hundred or one thousand years or so – someone might decide to continue the work. The construction would reach higher and higher up into the sky, then decline again … until at last it would become a complete rainbow.“
The rainbow is a recurring motive in the installations and performances by Rúrí. The rainbow also decorates the cover of the book „Rúrí“ by Hatje Cantz. In the Nordic Embassies in Berlin, the artist and editor Christian Schoen presented its and introduced into the work by Rúrí. And then the artist gave the video-performance „Vocal-VI“. Rúrí appears shy, almost a bit embarrassed because of the huge attention this evening. But she ist a woman ans artist who exactly know what she wants and what she does. For decades, she is active as an artist – and caused a sensation with her art. In Iceland her performance „Golden Car“ in 1974 is famous, because Rúrí destroyed the car publicly at the square Lækjartorg.
Rúrí’s art cannot be classified and labeled, it appears in the most diverse forms: sometimes cool in design, then inconceivably poetic, it puts the viewer by turns in the role of a conventional onlooker or an active participant“, standing on her website „Rúrí.
An overview of her artistic work you become at the upcomin exhibition „Rúrí – Retrospective“, from March 3rd til May 6th 2012 in the National Gallery of Iceland in Reykjavík.
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