Kein Computer, kein Drucker, kein Internet griffbereit – aber ich brauche aktuelle Visitenkarten! Improvisation ist gefragt. Dafür sind die Isländer mein Vorbild. Sie können aus wenigen und zudem günstigen Dingen etwas Besonderes schaffen. Bei einer Modenschau am Hafen des Örtchens Borgarfjördur eystri im Osten des Landes beispielsweise brauchten die Organisatoren keinen roten Teppich. Sie haben einfach größere Steine am Strand gesammelt und damit über den Pier einen Catwalk gelegt – der sich durch die natürlichen Materialien sowieso viel besser in die Umgebung und isländische Landschaft gepasst hat. Wie bei einer Modenschau üblich, wurde auch ein Brautkleid vorgeführt – gestrickt aus weißer, isländischer Wolle. Statt filigraner Röschen als Haarschmuck trug das Model wildgewachsene Margariten zu einem Kranz geflochten im Haar.
Die Gabe der Isländer, sich die natürlichen Materialien, die gerade zur Verfügung stehen, zu Nutze zu machen, beeindruckt mich immer wieder. Dabei liegt es so nahe und fügt sich meist viel passender ins Gesamtbild. Doch ich selbst gehe noch viel zu oft in einen Laden oder bestelle Vorgefertigtes im Internet. Allerdings macht die Not ja bekanntlich erfinderisch. Ich habe farbigen Pappkarton und Buchstaben-Stempel gekauft, das Papier zugeschnitten und dann den Namen meiner Internetseite aufgestempelt – fertig sind die handmade Visitenkarten im wunderbaren, isländischen Stil.
Habt ihr auch ein Beispiel dafür, wie durch Improvisation was viel Passenderes, Schöneres und letztlich Perfektes entstanden ist?
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