Schüchtern, auffordern, schön ohne einem Ideal zu entsprechen: So schauen die „Monalisen der Vorstädte“ den Betrachter an. Die Fotografen Ute und Werner Mahler haben in ihrem gleichnamigen Projekt Frauen in Liverpool, Minsk, Florenz, Berlin und Reykjavík porträtiert. Die Ausstellung habe ich bei meinem Besuch in Hamburg besucht: zu sehen bis 28. April in der Robert Morat Galerie. Absolut sehenswert und ein spannendes Fotoprojekt! Here go to English version

Birna, Adda, Nanna aus Reykjavík gehören zu den porträtierten Frauen – zwischen Stadt und Land, zwischen Kind und Frau, Mädchen am Übergang. Drei Jahre lang sind Ute und Werner Mahler durch Europa gereist und haben in den Vorstädten Mädchen und Frauen angesprochen, die ein gewisses Geheimnis wie die berühmte Mona Lisa versprüht haben. Mädchen, die etwas Rätselhaftes, Zeitloses im Gesicht hatten, haben sie dann in ihrer natürlichen Umgebung, zwischen Gebäuden und Wiesen fotografiert – allerdings mit einer Ausrüstung wie sie früher in alten Fotoateliers verwendet wurde: eine alte Plattenkamera, ein schwarzes Tuch, ein dreibeiniges Stativ und ein Hocker, ohne Lehnen aber mit anmontierter Kopfstütze. Auf diesem Hocker nahmen die Mädchen Platz und deuteten ein Lächeln an, wie das berühmte Vorbild auf dem Renaissancegemälde.

Ein kurzer Film zeigt die Arbeitsweise:

Und noch ein Beitrag vom rbb zum Projekt.

30 der Porträts sind in einem Bildband im Verlag Meier und Müller erschienen. Das Buch enthält eine erweiterte und aktuellere Auswahl, begleitet von einem Text des Architekten und Publizisten Wolfgang Kil.
Die ersten „Monalisen der Vorstädte“ wurden im Rahmen der Ostkreuz-Ausstellung „Die Stadt. Vom Werden und Vergehen“ gezeigt. Für ihre „Monalisen“ haben die Mahlers den Kunstpreis Fotografie der Lotto Brandenburg 2011 erhalten.

Zu den Fotografen:
Ute und Werner Mahler, beide 60 Jahre jung, gehören zu den renommiertesten DDR-Fotografen. Nach der Wende haben sie die Fotografenagentur Ostkreuz sowie die Ostkreuzschule für Fotografie mitbegründet. Die „Monalisen der Vorstadt“ ist ihre erste gemeinsame Arbeit.

ENGLISH VERSION

Photoexhibition „Mona Lisas of the suburbs“
Shy and confident, without the ideal of beauty: These are the „Mona Lisas of the suburbs“. The photographers Ute and Werner Mahler photographed young women in transition, who are living between city and countryside, between being a child and being a woman. The girls are from Liverpool, Minsk, Florence, Berlin and also Reykjavik. I saw the exhibition during my last visit in Hamburg in the Robert Morat Galerie – it´s to see til 28th of April.

Birna, Adda, Nanna from Reykjavik are portrayed. To produce the body of work, the Mahlers spent three years traveling across Europe, meeting their „Mona Lisas“ in Liverpool, Minsk, Florence, Reykjavik and Berlin. Going to the suburbs, they waited for girls that had something mysterious and timeless in their faces. They portrayed them in their own surroundings, between buildings and meadows, with an equipment used mostly in old photo studios: a plate camera, a black cloth, a tripod and a stool with a head rest. The girls took a seat on this stool and hinted at a smile, just like the model in the famous Renaissance painting.

Short film of production:

The first „Mona Lisas of the suburbs“ were shown as part of the Ostkreuz exhibition „The City. Becoming and Decaying“. The book published by Meier and Mueller contains a new and expanded selection of photographs and a text by architect and author Wolfgang Kil. Ute and Werner Mahler were awarded last year’s „Kunstpreis Fotografie“ by Lotto Brandenburg for „Mona Lisas“.

About the photographers:
Ute and Werner Mahler are amongst the most famous East German photographers. After Germany’s reunification, they co-founded the photography agency Ostkreuz and the Ostkreuz School of Photography. „Mona Lisas of the suburbs“ is their first collaboration.