Zwischen Haarspray und Fön, zwischen Büchern und CDs: Neben den Hauptkonzerten des Musikfestivals Airwaves in Reykjavík finden nachmittags in Frisörsalons, Buch- und Plattenläden, Cafés und Kneipen, im Schwimmbad, Klamottengeschäften und Kirchen zahlreiche Gigs statt. Sie machen Appetit auf mehr am Abend oder lassen auch Musikfans, die kein Airwaves-Ticket ergattert haben, am größten und weltweit bekannten Musikfestival Islands teilhaben. Mit 252 Bands übertrifft sich das neue Organisationsteam selbst: 2010 ist das größte Airwaves bisher. Weniger Geschick haben die Veranstalter dabei bewiesen, Pressetickets zu limitieren und dann noch teure Gebühren zu verlangen.
HERE IS THE ENGLISH VERSION

Alle Tickets waren im Vorverkauf rasend schnell verkauft, die Stadt ist proppenvoll: Die erste Nacht im Reykjavík Art Museum, der größten Veranstaltungslocation des Festival, war ein voller Erfolg, die Leute standen Schlange von der Beginn an – und es werden vermutlich noch mehr, wenn als Höhepunkt am Samstagabend Robyn aus Schweden auftritt.

Um Musik in der Luft kommt jedoch an diesem verlängerten Wochenende kaum einer in der Stadt herum. So wird der Frisörbesuch gestern zum besonderen Ereignis: Die neu gegründete Band „Zach & Foes“ spielt ihren ersten Gig im Sjoppan. Sänger und Songwriter Zach, geboren „in einer Höhle in den kalten Bergen der Färöer-Inseln“ wie er selbst beschreibt, ist bekannt als Frontman der Band „Boys in a Band“, lebt jetzt in Island und hat zusammen mit seinen neuen Freunden die Band „Zach & Foes“ gegründet. Pætur Zachariasson stellt sich und die Bandmitglieder Egill Örn Rafnsson, Birkir Rafn Gíslason und Björgvin Ívar Baldursson auf Englisch vor – nicht nur, weil das Publikum international ist, „sondern weil sich mein Isländisch schwul anhört“ wie ihm eines seiner Schützlinge als Kindergärtner attestierte. Wenn Zach singt, rockt seine raue Stimme jedoch wie gewohnt von „Boys in a Band“ – und die neue Gruppe überzeugt auf Anhieb.
Sanfter geht es im benachbarten Buchladen Mál og Menning zu. Extravagant präsentiert sich Rakel Mjöll, Sängerin der Band „Útidúr“ und hebt sich mit ihrem aufreizenden Stil von ihren vielen Bandkollegen ab. Die Zwölf beschreiben sich als „ein relativ dreckiges Dutzend, das fröhlich und ambitionierten Indie-Pop mit einer dramatischen Ader produziert“. Dazu gehören Gunnar Örn, Gunnar Gun, Helga, Haukur Þór, Kristinn Roach, Larús, Maja, Rakel Mjöll, Ragnhildur, Salka Sól, Sigrún Inga und Úlfur Alexander – seit einem Jahr tritt die Formation auf.
Weiter geht’s durch die Innenstadt, in wenigen Minuten sind weitere Locations erreicht. Einige sind so winzig, dass sie aus allen Nähten platzen, die Menschen sich dicht an der Tür und den Schaufenstern drängen – bis es weiter zum nächsten Konzert geht.

English version

Between hair spray and hair dryer, between books and CDs: In addition to the main concerts of the music festivals Airwaves in Reykjavík are many gigs in the afternoon by hairdressers, book and record shops, cafes and pubs, rather than in a swimming pool, clothes shops and churches. They make you hungry for more in the evening or let the music fans who have not got hold Airwaves ticket participate in the largest and the world famous music festival in Iceland. With 252 bands the new organization team surpasses: 2010 Airwaves is the biggest so far. Less skill has proved in the process of limiting press tickets and then to require expensive fees.
But hardly anyone can´t pass music is in the air this long weekend. So the visit to the hairdresser yesterday was a special event: The newly formed band „Zach & Foes“ played their first gig in Sjoppan. Singer and songwriter Zach, “born in a cave in the cold mountains of the Faroe Islands“ as he describes himself, is known as frontman of the band “Boys in a Band“, now lives in Iceland and founded together with his new friends the band „Zach & Foes“. Pætur Zachariasson introduced the band members Egill Örn Rafnsson, Birkir Rafn Gíslason and Björgvin Ívar Baldursson in English – not only because the audience is international, „because my Icelandic sounds gay“ as one of their clients as a kindergarten teacher attested him. If Zach sings, his rough voice rocks, but as usual of „Boys in a Band“ – and the new group impressed from the start.
More gentle the atmosphere is in the nearby bookstore Mál og Menning. Rakel singer of the band „Útidúr“ (pronounced ooh – detour!) presents extravagant and stands with her provocative style in front of many band members. The Twelve described as „a relatively dirty dozen, which produces cheerful and ambitious indie-pop with a dramatic core”. These include Gunnar Örn, Gunnar Gun, Helga, Haukur Þór, Kristinn Roach, Larus, Maja, knife Mjöll, Ragnhildur, Salka Sól, Sigrún Inga Úlfur and Alexander – for a year does the formation.
Get out through the city, within minutes, other venues achieved. Some are so tiny that they are bursting, people press on the door and the windows – until they are going to the next concerts.